In der S-Bahn
Kim Kardashian und Kanye West in der Berliner Touri-Version. Pärchen mit viel Haut, kurzen Shorts und T-Shirt, Sonnenbrillen, viel Make up, viel Parfüm, hohe Schuhe, schickes Reisegepäck und ein Schoßhündchen, das auf dem Arm getragen wird.
Zwei Stationen weiter, die S-Bahn-Türen öffnen sich und der erste Stinker dieses Jahres steigt ein. Als ob sich Limburger Käse mit einer seit Jahren nicht geputzten Herrentoilette gepaart hätte. Wolke aus Pech und Schwefel, als er durch die S-Bahn geht.
Ich binde mir den Schal ums Gesicht, einige Mitfahrer hecheln, halten sich die Nase zu oder fächeln herum. Das Schoßhündchen zeigt keine Regung. Hunde mögen strenge Gerüche.
Kim und Kanye sind dagegen entsetzt. Sie greift in ihre Tasche und holt ein rosa Deo-Spray heraus, stammelt „Sorry“ und sprayt Deo in den Waggon. Billig-Deo und Stinkergeruch ist so ziemlich das Schlimmste, was in der S-Bahn (oder U-Bahn) zu ertragen ist. Laufe lieber bis zum Potsdamer Platz.