Die Tür

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Die Tür

 

Ich kannte mal eine Tür

im Winter quietschte sie wie ein Tier

sie war eine wunderschöne Altbautür

jetzt leb ich lange schon ohne ihr

 

Sie quietschte wie ein Karnickel, das man quälte

weil Berliner Altbau und im Winter diese Kälte

die Luft so eisig, dass ich vor Husten bellte

bevor die Klingel an der Wohnung schellte

 

Im Kaninchenfellmantel trat ich endlich ein

die Tür fiel zu, ich fühlte mich klein

schnell schaltete ich das Radio ein

Mutter kochte Klopse mit Eisbein

 

Ich kannte mal eine Tür

sie quietschte wie ein Tier

ich bellte, bevor ich schellte

und immer war da Eisbein, das mich quälte

 

 

Isolde Peter

Cut up-Gedicht: Suche

cutup

 

Suche

Seine Hühneraugenblicke schmerzen. Immer sieht er einen

Fettnapf, der keiner ist und macht

ein großes Beziehungsdrama daraus. Er

fragt sich: „Wer ist diese Frau?“

Das regt sie auf. Doch: Sie ist leider gegen Gewalt.

Er denkt in diesem Moment: „Sind Gedanken strafbar?“

Beide wissen: Niemand kann alles sein.

Das wäre so absurd wie die Frage:

„Ist 0,99999999999999999999999999999 … gleich 1?“

Ist es eben nicht. Er weiß: Marsmädchen sagen tausendmal ‚Nein‘ –

trotz ihrer zarten Schneewittchen-Haut.

Sie sagt: „Früher war ich ‚Ein ganz normales kleines Mädchen‘ und

du warst der treueste Fan, den ich mir wünschen konnte.“

Ich stehe vor dem Spiegel und verspüre Unruhe.

Auf die Plätze – fertig los!

 

 

Kaffeetrinken in Mitte

Kaffeetrinken in Mitte

Fünf Latte
für die Männer
vom Start Up
schreit der Dicke

Fünf dicke Latte
schreit die Barista
mit der blonden
Perücke

Fünf Latte
im Becher
die Milch geschäumt
nicht geschüttelt
am Kapitalismus
wird hier ganz bestimmt
nicht gerüttelt